getrieben

 

Und schon juckt es mich wieder in den Fingern.

Fühl‘ mich eingesperrt wie Hunde in zu engen Zwingern.

Ich weiß genau: Das Leben wartet nicht auf mich!

Muss raus hier, fühl im Herzen diesen Stich.

 

So dann betret‘ ich wieder diese Welt.

Bin mein eig’ner großer Held.

Fühl mich frei,  autark und unbezwingbar.

Für etwas Anderes bin ich undurchdringbar.

 

Erkunde eifrig Berge, Meere, Täler,

an mir vorbei ziehn‘ Monumente und Denkmäler.

Bleibe jedoch nie lang am selben Ort.

Wenn du kommst, bin ich schon fort.

 

Und immer ständig in Bewegung,

nie Zeit für ne ernsthafte Begegnung.

In mir schreit es: Immer höher, schneller, weiter!

muss voran gehen – bin immer Erster, und nie Zweiter.

 

Bin getrieben von diesem Verlangen.

Bin in Rastlosigkeit gefangen.

Alles weckt in mir den Tatendrang,

sofort damit anzufang’n.

 

Was erwartet mich diesmal hinter jener Ecke?

Verfolge jede noch so lange Strecke.

Abenteuerlustig, durstig, gierig.

und nie Zeit für etwas Lyrik.

 

Und so haste ich, kenn‘ keinen Halt.

Bleibt mein Leben bitterkalt.

Allein und ohne wirkliche Verbindung,

schreitet sie fort, meine emotionale Erblindung.

 

Ich will stoppen, stehen, halten!

Denn langsam bemerk ich meine tiefen Falten.

Sehn mich nach Ruhe, will mich setzen,

nicht mehr von Ort zu Orte hetzen.

 

Doch sobald ich langsam spüre Ruh,

schlägt diese Unrast wieder zu.

Nein, bitte lass mich hier verweilen!

Doch es geht nicht – muss mich beeilen…

 

 

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