Erfahrungsbericht zum Augenlasern in Istanbul

Im Alter von 12 Jahren ließ ich das erste Mal meine Augen überprüfen, da ich in der Schule Probleme hatte an die Tafel Geschriebenes zu lesen oder Nummernschilder an Autos zu erkennen, selbst wenn ich daneben stand. Die Diagnose der Augenärztin war dann auch recht eindeutig: Ich sei eine Gefahr für mich und den Straßenverkehr so ohne Sehhilfe!

Das leidige Thema Sehhilfe

Gut, bei unter 0,2% Sehleistung, einem Dioptrie-Wert von 4,75, nicht weiter verwunderlich. Ich weigerte mich schon zu diesem Zeitpunkt eine Brille zu tragen und so setzte mir die Augenärztin Kontaktlinsen ein. Ich sollte sie der Übung halber einmal rausnehmen, schaffte es aber nicht. Die Ärztin mokierte sich darüber ein wenig und entließ mich mit dem liebgemeinten Hinweis, dass es bisher niemanden in ihrer Praxis gab, der das nicht bewältigt hätte. Ich sollte es den Abend üben. Und das tat ich – drei Stunden lang. Abends um 22 Uhr saß ich am Tisch und heulte, weil meine Augen schmerzten und ich diese doofen Dinger nicht rausbekam. Ende vom Lied war, dass mein Vater mit mir zur Notaufnahme fuhr und sie mir dort entfernt wurden.

So musste ich wohl oder übel mit meiner Brille vorlieb nehmen, die ich allerdings selten trug. Denn zum einen machte ich viel Sport und da stört so eine Brille natürlich mächtig. Desweiteren nervte diese Art der Sehhilfe im Sommer beim Baden und am Strand, denn tauchen geht nur ohne Brille. Also musste ich die Schritte bis zum Wasser ohne gehen, was bei einem Dioptrien-Wert von -4,75 nicht einfach ist. War ich erst einmal im Wasser, hätte ich auch nicht sehen können, ob sich jemand an meinen Wertgegenständen am Ufer bediente. Auch Haie hätte ich vermutlich erst bemerkt, wenn schon ein Bein im Maul des Haifisches wäre. Ein weiterer Grund, der für mich gegen eine Brille sprach, ist das ständige putzen der dieser – bei Staub, bei Regen, in feucht-warmen Räumen…Nicht zuletzt fühlte ich mich auch optisch etwas degradiert.

Dennoch rührte ich wegen dieser negativen Erfahrung zwei Jahre lang keine Kontaktlinsen an. Mit 14 wagte ich dann aber doch noch einmal einen neuen Versuch, nachdem ich eine Freundin beobachtet hatte, wie sie die Linsen einfach so während des Laufens mit einem Wisch aus ihren Augen holte. Sie empfahl mir ein Kontaktlinsenstudio. Und tatsächlich gab es eine viel einfachere Technik, die ich im Nu beherrschte. Die Welt war mit Kontaktlinsen auf einmal eine andere. Ich fühlte mich freier und unabhängiger. Allerdings hielt die Freude nicht ewig. Ich habe sehr trockene Augen. Daher brannten die Linsen oft beim Einsetzen oder zu langem Tragen. Je älter ich wurde, desto schlimmer wurde es mit den Linsen. Das letzte Jahr blieb mir sogar nichts anderes mehr übrig als fast vollständig auf Linsen zu verzichten und stattdessen wieder einmal eine Brille zu nutzen. 

Diese etwas längere Einführung soll zum einen zeigen, dass a) eine Brille nie wirklich eine Option für mich war und b) ich wirklich sehr empfindlich bin, was meine Augen betrifft.

Ich habe mittlerweile einige Bekannte, die sich die Augen lasern ließen. Aber irgendwie war ich nie richtig davon überzeugt bzw. es fehlte mir der Mut – ganz abgesehen von den enormen Kosten. Als ich meinen jetzigen Partner kennenlernte, hatte dieser schon gelaserte Augen. So wie sein Bruder auch. Beide sind auch noch heute mehr als zufrieden mit dem Ergebnis und würden es jedem weiterempfehlen. Mein Freund schwärmte immer wieder von diesem Erlebnis. Denn er und sein Bruder ließen sich in Istanbul die Augen lasern. Die Laserkosten betragen dort nur etwa ein Drittel der Kosten in Deutschland. Gut. Das ist ein eindeutiges Pro-Argument. Dennoch kommen natürlich Fragen hinsichtlich der Sicherheit und Erfahrung auf. Es geht schließlich ums Augenlicht! Ich kann natürlich nicht für alle Ärzte und Kliniken in Istanbul oder generell außerhalb Deutschlands sprechen, aber was die Klinik betrifft, in der mein Partner, sein Bruder und ich es haben machen lassen, definitiv. 

Augenlasern in Istanbul – Dr. Leyla Kandur Lasik Institut

Vornweg ist erst einmal zu sagen, dass im Lasik Institut Deutsch gesprochen wird. So braucht man schon mal keine Angst zu haben, dass durch irgendwelche Übersetzungsfehler Unsicherheiten auftreten. Auch deren Seite ist in deutscher Sprache. Man kann sich dort gut über alles informieren, sieht, was für eine Laser-OP vorab benötigt wird und kann Termine vereinbaren. 

Es ist tatsächlich so einfach!

Ich wusste schon von meinem Freund, dass die Dioptrien-Werte mindestens ein Jahr lang konstant sein sollten. Also ging ich zum Optiker und ließ meine Werte bestimmen. Erstaunlicherweise hatten sie sich wirklich kein bisschen geändert. Um auszuschließen, dass ich irgendeine Augenkrankheit hatte, die vielleicht einen Eingriff verändert hätte, machte ich noch einen Termin mit einem Augenarzt. Das wird alles auch noch einmal in Istanbul vor Ort untersucht. So geht man aber sicher, dass ein Eingriff auch möglich ist und nicht nachher umsonst Kosten und Aufwand hatte. Ich hatte also mein Go!

Daraufhin schaute ich im Kalender der Website nach freien Terminen und reservierte mir mittels des Anmeldeformulars diesen. Man kann auch direkt eine Email schreiben. Die Bestätigung kam mit allen notwendigen Informationen innerhalb von zwei Tagen via Mail. Auch sämtliche Erläuterungen zum Ablauf der Tage vor Ort, zu den Kosten sowie der OP selbst waren in der Mail enthalten. Aufklärung und Transparenz aller erster Sahne 🙂 

Jetzt musste nur noch der Flug gebucht werden. Unterkünfte kann die Klinik buchen oder man selbst reserviert eine. Das war’s! Mehr war nicht notwendig.

Leben ohne Brille, ich komme!

Und schon zwei Wochen später saßen mein Freund und ich im Flugzeug nach Istanbul. Wir wurden am Flughafen von dem lieben Fahrer/Manager/Assistent der Klinik abgeholt und in unser Apartment gefahren. Wir schwatzen nett während der Autofahrt und er erklärte uns noch einmal den Ablauf der nächsten Tage. Am nächsten Morgen wurden wir abgeholt und es ging in die Klinik. Es handelt sich hierbei um eine moderne Privatklinik für ambulante Behandlungen. Man kann es sich auf dem Sofa gemütlich machen, bereitgestellte Snacks futtern und verschiedenste Getränke wählen. Ich bekam pupillenerweiternde Tropfen. Es folgte eine klassische Voruntersuchung zur Bestimmung der Werte, Eignung etc. Danach fand die detaillierte Aufklärung zu allen OP-Schritten statt. Dies soll zum einen die Angst nehmen, zum anderen soll man nicht, da man ja während der OP bei vollem Bewusstsein ist, in Panik verfallen aufgrund all der Geräusche und Vorgänge. Eine letzte Untersuchung gab es anschließend noch einmal und dann hatten wir etwa zwei Stunden zur freien Verfügung. 

Die Klinik ist super gelegen, nur etwa fünf Minuten vom Bosporusufer entfernt. Wir spazierten dieses entlang und aßen in einer Seitenstraße zu Mittag. Dann ging es zurück in die Klinik. Nun ging es gleich los und ich wurde richtig nervös. 

Es geht ans Eingemachte

Plötzlich war ich mir gar nicht mehr richtig sicher, ob eine Laser-OP nicht doch ein Fehler ist. Aber zu spät. Ich wurde in den OP-Saal geführt und auf der Liege platziert. Mir wurde eine Decke angeboten, die ich, obwohl ich tatsächlich etwas zitterte (wohl eher aus Angst), dankend ablehnte. Das angebotene Kuscheltier nahm ich hingegen, gerne in Empfang. Es ging los. Meine Augen wurden mit einer Folie abgedeckt und das zu behandelnde Auge frei gelegt. Eine Augenklemme wurde an mein Auge fixiert um dieses offen zu halten. Meine Auge wurde mit Betäubungstropfen getränkt, mit Alkohol gesäubert und getrocknet. Ich musste dabei immer auf einen leuchtend grünen Punkt schauen. Meine Nervosität stiegt immer mehr.  Obwohl ich tatsächlich nichts spürte, hatte ich Angst vorm nächsten Schritt. Dann wurde gelasert. Es waren nur einige Sekunden. Dann wurde mir eine Schutzlinse eingesetzt und gut wars. Fertig! Das Auge war fertig.

Nun wurde diese Prozedur am zweiten Auge wiederholt. Ich spürte wieder nichts und versuchte mich auf die Musik, die laut im Hintergrund dudelte zu konzentrieren um mich abzulenken. Die jeweiligen Schritte wurden von Frau Dr. Kandur und ihrem Team immer kommentiert. Es lief alles nach Plan. Nach nur zehn Minuten war es dann wirklich geschafft. Eigentlich war diese OP wirklich nicht schlimm: Keine Schmerzen, nicht einmal unangenehm fühlte es sich an. Einzig die Vorstellung, dass da gerade am Auge herumgewerkelt wird, war etwas komisch. Ansonsten war es wirklich gar nicht schlimm. Und ich bin, wie ihr vielleicht schon rauslesen konntet, sehr empfindlich, was meine Augen angeht. 

Um  meine sehr trockenen Augen feucht zu halten, wurden mir noch sogenannte Plugs in meinen Tränenkanal eingesetzt, die sich nach drei Monaten selbst auflösen. Direkt nach der OP konnte ich zwar besser sehen als vorher ohne Brille, aber alles war noch etwas trüb. Wir bekamen noch Medikamente, eine Sonnenbrille, und Instruktionen mit auf dem Weg und dann wurden wir zurück ins Apartment gefahren. Ich schlief erst einmal ein wenig. Abends gingen wir in ein Restaurant. Die Nacht über passierte auch nichts Aufregendes. Aber am nächsten Tag hatte ich ein starkes Brennen in den Augen und meine Sehleistung schwankte sehr. Ohne Betäubungstropfen hielt ich es nicht aus. Das sollte noch die nächsten zwei Tage so weiter gehen. Wir riefen in der Klinik an und erkundigten uns, was man machen könne. Geduldig wurde uns alles erklärt. So erkundeten wir Istanbul trotzdem. Solange die Tropfen wirkten, war auch alles gut, nur sobald die Wirkung nachließ, hatte ich starke Schmerzen. 

Am zweiten Tag nach der OP hatte ich eine Nachsorgeuntersuchung in der Klinik. Dabei nahm mir Dr. Kandur jegliche Sorgen und beruhigte mich, dass spätestens in zwei Tagen die Schmerzen aufhören werden und sich die Sehleistung über die nächsten Wochen einstellen wird. Dann wurden wir zum Flughafen gefahren. Für die Woche nach der OP musste ich regelmäßig Medikamente nehmen, draußen eine Sonnenbrille tragen, einige Dinge berücksichtigen (wie kein Shampoo in die Augen, keine Ballsportarten etc.) und sechs Tage nach der OP die Schutzlinsen herausnehmen. Das waren also die letzten Linsen in meinem Leben.

Das Leben danach

Bei Fragen hätte ich jederzeit Frau Kandur kontaktieren können. Außerdem habe ich 5 Jahre Garantie, sollten die Augen nicht (mehr) das erwünschte Ergebnis zeigen.

Dadurch, dass sich die Augen erst langsam einstellen, hatte ich nicht dieses krasse WOW-Erlebnis. Erst zwei Wochen danach realisiere ich langsam, dass ich keine Brille mehr brauche, dass ich morgens aufstehe und ich kann sehen, dass ich keine Kontaktlinsen trage, dass meine Augen tatsächlich so gut sind. Ich bin noch nicht bei 100%, aber ich muss auch noch einen Monat Tropfen nehmen. Es wird von Tag zu Tag besser, obwohl es jetzt schon auf einem Level ist, dass ich selbst zum Autofahren keine Sehhilfe benötige. Ich bin schon jetzt extrem zufrieden mit dem Ergebnis und bin froh, es gemacht zu haben. Es ist ein völlig neues Lebensgefühl, das ich jedem wünsche. Es ist toll sich so frei bewegen zu können. 

Ich möchte hier keine Werbung machen, sondern weiß, dass eine schwache Sehleistung das Leben durchaus beeinträchtigen kann. Der Wunsch, sich unabhängig und frei bewegen zu können, ist mir durchaus bekannt, so auch die Sorgen und Ängste, die mit dem Gedanken an eine Augenlaser-OP verbunden sind.

Ich will diejenigen ermutigen, die eben einen solchen Wunsch hegen, sich bisher aber nicht getraut haben. Denn ich weiß, wie es sich anfühlt, nicht mehr auf eine Sehhilfe angewiesen zu sein, sondern in allen Situationen und immer sehen zu können! Man gewinnt so viel an Lebensqualität.

Direkte Erfahrungsberichte sind dafür Gold wert. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, diesen Artikel zu schreiben. Ich würde jedem und jederzeit diese Klinik empfehlen. Natürlich sind auch andere Kliniken super. Nur ich kenne eben nur diese und kann deshalb auch nur diese empfehlen. Eine Laser-OP ist keine notwendige Operation. Man entscheidet sich freiwillig dafür. Das macht die Entscheidung für einen solchen Eingriff auch ungleich schwieriger. Hat man aber ein gutes Gefühl bei der Sache, fällt eine Entscheidung vielleicht leichter. Ich habe mich in der Klinik in Istanbul sehr gut aufgehoben gefühlt und bin froh, dass ich mich durchgerungen habe, es machen zu lassen. Ich glaube trotzdem, dass so eine intensive und selbstverständliche Betreuung wie ich es in Istanbul erfahren durfte, nicht unbedingt zum Standard gehört. Daher bin ich auch so begeistert von dieser Klinik. 

Wenn ihr Fragen habt dazu, beantworte ich die euch natürlich sehr gern 🙂

Habt ihr euch schon eure Augen lasern lassen? Wo? Und wie bewertet ihr diese Erfahrung? Bin gespannt auf eure Berichte 🙂

Eine Antwort auf „Erfahrungsbericht zum Augenlasern in Istanbul“

  1. Lange habe ich gewartet, eigentlich viel zu lange. Gründe habe ich viele gefunden, ob es die Angst war, oder mir die Relex Smile Kosten zu hoch waren. Letztlich habe ich aber entschieden, es machen zu lassen. Und jetzt ärgere ich mich, das ich solange gewartet habe.

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